Das Schülerpraktikum – Eine sinnvolle Einrichtung!

Sie sind es gewohnt, an dieser Stelle Urteilskommentierungen zu finden.

Dieser Beitrag hat einen ganz anderen Inhalt.

In der Regelschule und im Gymnasium finden in der 9. oder 10. Klasse betriebliche Schülerpraktika statt.

Diese dauern ein bis zwei Wochen.

Zweck ist es, den Schülern die Möglichkeit zu geben, Einblicke in die Arbeitswelt zu sammeln und dabei vielleicht sogar Interesse an einer beruflichen Tätigkeit zu finden, die es anzustreben lohnt.

Es ist daher sehr schade, wenn Schüler und insbesondere die hinter ihnen stehenden Eltern diese Chance nicht erkennen und im Schülerpraktikum nur eine lässliche Veranstaltung sehen.

Glücklicherweise gibt es jedoch auch eine Mehrzahl von Schülern, die den Wert des Praktikums für sich erkannt haben.

Genug der Worte.

Lassen wir einfach eine Praktikantin sprechen, die ihr Praktikum in meiner Kanzlei geleistet hat:

RA Raber, 24.06.2024

Praktikumsbericht

Im Rahmen meines Schülerpraktikums erhielt ich in der Rechtsanwaltskanzlei Manfred Raber einen Einblick in verschiedene Arbeitsfelder des Rechtsanwaltes.

Hierzu gehört die Aktensichtung verschiedener Fälle, insbesondere die gewechselten Schriftsätze (Klage, Klageerwiderung und rechtliche Argumentation der jeweiligen Parteien). Weiterhin bekam ich die Möglichkeit, an zwei Gerichtsverfahren in Erfurt und Gera teilzunehmen.

Zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich durchaus mit einigen Erwartungen in mein Praktikum gegangen bin, die nicht nur bestätigt, sondern auch übertroffen wurden. Ebenso hatte ich auch verschiedene Vorstellungen, die ich zum Beispiel durch Medien und Bücher bekommen habe, diese beinhalteten oft viel Arbeit und dafür wenig Freiheiten.

Nachdem ich nun mein Praktikum absolviert habe, konnte ich feststellen, dass dies zum Großteil nicht der Fall ist. Ja, als Anwalt hat man zwar, je nach Fall etwas Arbeit, jedoch ist diese unglaublich abwechslungsreich und erfüllend, nicht zuletzt aufgrund der Vielseitigkeit der verschiedenen Fälle. Jeder Fall beinhaltet seine eigene Geschichte und unterschiedliche Eigenheiten, welche durchaus eine große Vielseitigkeit darstellen und für Abwechslung sorgen.

Dazu kommt, dass jeder Fall auf seine Art und Weise besonders und spannend ist. Geht es nun um den Hausbau mit mängelaufweisenden Fenstern oder um Solaranlagen, es besteht immer der Bezug zum Alltag, was die Fälle sehr greifbar macht. Jeder Fall ist einzigartig, was es so aufregend und interessant macht, sich damit auseinander zu setzen.

Das Studium besteht nicht nur aus theoretischer Arbeit, die je nach Themengebiet auch sehr interessant und wissenswert sein kann, da es auch im späteren Verlauf des Lebens sinnvoll ist, sich mit rechtlichen Fragen auseinanderzusetzen und diese lösen zu können, sondern das Studium besteht auch aus praktischer Arbeit, welche einen sehr gut auf das spätere Berufsleben vorbereitet und immer den Bezug zum Alltag hat, nicht nur dass die Fälle mitunter sehr spannend und überraschend sein können, sondern man bekommt auch schnell ein direktes Verständnis für seine Arbeit.

Hat man erst einmal das Studium abgeschlossen, stehen einem viele Türen offen und es gibt sehr viele unterschiedliche Möglichkeiten und Wege die man gehen kann.

Als Anwalt hat man zudem oftmals die Wahl, in welchem Umfeld man arbeiten will, möchte man eine eigene Kanzlei aufmachen, mit einem anderen Anwalt eine teilen oder in eine Großkanzlei mit vielen weiteren Anwälten gehen. Jeder Weg hat seine Vorteile. So kann man, zum Beispiel vom Miteinander in größeren Kanzleien profitieren, indem man von anderen lernen und sich somit immer weiterentwickeln oder sich bei rechtlichen Fragen an jemanden wenden kann. Aber auch eine eigene Kanzlei hat ihre Vorzüge, nicht zuletzt die Unabhängigkeit und die Eigenständigkeit.

Die Tätigkeit des Rechtsanwalts ist nicht nur das Schreiben von Klageschriften und das Anlegen von Akten, sondern auch der Kontakt zu Mandanten, dadurch lernt man nicht nur ständig neue Leute kennen, sondern ist auch viel unterwegs, was eine sehr schöne Abwechslung darstellt. Man hat größtenteils die Freiheit, sich die Fälle sowie Mandaten auszusuchen und sich so auf die Fälle zu konzentrieren die einem Spaß bereiten, somit wird die Arbeit nicht langweilig.

Der Anwalt sucht sich selbst seine Tätigkeitsbereiche aus, wobei er zwischen vielen Unterschiedlichen wählen kann, und bekommt somit die Chance, sich auf das zu spezialisieren was ihm Freude bereitet.

Das Praktikum in der Rechtsanwaltskanzlei Manfred Raber war für mich sehr interessant, vielseitig und aufschlussreich. So konnte ich in die theoretische Arbeit und praktische Umsetzung, bezugnehmend auf die Bearbeitung von Rechtsfällen, einsehen.

Ich möchte in diesem Bereich weitere Erfahrungen sammeln und hoffe sehr, dass ich auch in anderen Praktikumseinrichtungen so offen, vertrauensvoll und unterstützend aufgenommen werde.

Ich danke Herrn Raber und seinen Mitarbeiterinnen für die freundliche Betreuung!

H. Schmidt/Erfurt, 24.06.2024

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